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Die Flensburger Förde ist „die schönste Förde der Welt“. Tatsächlich sprechen viele Gründe dafür. Zum Beispiel die Strände. Allein drei sind es auf Flensburger Stadtgebiet. Etliche Wanderwege führen am Ufer entlang – oft zwischen Wald und Wasser. Und die Förde bietet beste Bedingungen für Wassersport. Historisch betrachtet sorgte der geschützte Fördehafen zudem für ein reges Handelslebens in Flensburg. Das Fördeufer war darüber hinaus bis Ende der 1960er Jahre geprägt von Ziegeleien. Mehr als 70 sollen es gewesen sein. Die rund 15 Kilometer lange Innenförde reicht von der Hafenspitze bis Holnis. Dort beginnt die rund 28 Kilometer lange Außenförde, bevor sich hinter der Geltinger Birk die Ostsee öffnet.
Viele aktive Fischer gibt es nicht mehr in Flensburg. Aber einige fahren weiterhin raus. Ihre Heimat ist der kleine Fischereihafen am Ostufer der Förde – inklusive Mini-Strand, Mini-Museum und öffentlichen Toiletten. Letztere sind wegen ihrer augenzwinkernd-maritimen Bemalung ein beliebtes Fotomotiv. Von der einst großen Bootsanlage sind heute nur noch zwei Stege übrig. Das reicht für die verbliebenen Kutter, aus denen die typischen roten Markierungsfahnen ragen. Auf handgeschriebenen Tafeln informieren die Fischer an den Wochenenden über den frischen Fang des Tages, den sie direkt am Fischereihafen verkaufen. Einmal jährlich lädt der Flensburger Fischereiverein von 1872 zum kleinsten Hafenfest der Stadt – natürlich mit Fisch auf den Tellern.
1,5 Millionen Liter Trinkwasser sind in der „Blumenvase“ gespeichert, die sich türkis-grün aus dem Volkspark erhebt. Der Flensburger Wasserturm ist auch aufgrund seiner ungewöhnlichen Form ein Wahrzeichen der Stadt. Er wurde 1961 in Betrieb genommen – als Ergänzung zum alten Wasserturm auf der anderen Fördeseite. Zusammen stellen sie bis heute sicher, dass der Wasserdruck im Leitungsnetz gleichmäßig bleibt. Darüber hinaus ist der Wasserturm am Volkspark einer der besten Ausgucke der Stadt. Von seiner öffentlich zugänglichen Plattform in rund 26 Metern Höhe reicht der Blick weit über die dänische Küste und die Hügellandschaft Angelns. Eine Miniatur-Ausgabe des grünen Riesen schmückt den Wasserlauf der benachbarten Wohnanlage „Wohnen am Wasserturm“.
Eigentlich ist es nur ein Sandplatz, bei Trockenheit und Wind noch dazu ein recht staubiger. Trotzdem ist die Hafenspitze ein beliebter Treffpunkt. Sie bietet Platz für Spiele, Konzerte, kleine Märkte, sogar für eine Eisbahn. Am Ufer stehen die Angler. Auf den Stufen zum Wasser sitzen im Sommer etliche Menschen, gucken den Enten beim Sonnenbaden zu und genießen den Blick auf Hafen und Förde. Die Kleinsten toben sich auf dem benachbarten Spielplatz aus. Bei so viel maritimer Umgebung darf auch ein Fischbrötchen nicht fehlen. Das und mehr gibt es bei den Gastronomen, die sich rund um die Fördespitze angesiedelt haben und u. a. mit Meerblick punkten.
Der Turm der St.-Jürgen-Kirche prägt das Bild des Ostufers. Namensgeber des 1904-1907 errichteten Gotteshauses war das St-Jürgen-Hospital. Das Krankenhaus für Lepra- und Pestkranke hatte seit dem Mittelalter an gleicher Stelle gestanden. Die Backsteinkirche zählt zu den Kulturdenkmälern der Stadt. Wie in vielen Kirchen an der Küste hängen auch hier zwei Schiffsmodelle. Innen zieht zudem besonders das spätgotische Deckengewölbe die Blicke auf sich. Das alles war jedoch in Gefahr, als die Kirche 2012 schließen musste: Schwamm in den Wänden und eine marode Statik. Erst nach drei Jahren und dank engagierter Spender*innen konnte die Gemeinde 2015 die Wiedereröffnung ihrer Kirche feiern. Auch das Gewölbe wurde aufwändig saniert.
Der Flatzbygang wurde nach einer Schiffsbauer-, der Ravnsgang vermutlich nach einer Fischräucherfamilie benannt, der Seemannsgang versteht sich von selbst. Alle führen runter zur Förde. Kurz: Hier war das Quartier der Seefahrer. Der Bereich um die untere St.-Jürgen-Straße wird heute auch als Gänge- oder auch Kapitänsviertel bezeichnet. In den niedrigen Häusern entlang der Kopfsteinpflasterstraße wohnten zuerst Fischer, dann reichere Seemänner und schließlich Kapitäne. Besonders sehenswert ist das Viertel im Sommer zur Blütezeit der Stockrosen, die hier fast jede Hauswand schmücken. Wer genau hinguckt, entdeckt an einer Wand zudem einen reiselustigen Hamster – liebevolle Streetart einer anonymen Flensburger Künstlerin.
Gästeführung durch das Kapitänsviertel
Hier spielt die Musik – und das Theater! 1894 wurde das Gebäude in der Rathausstraße/Ecke Nordergraben als eigenständiges Stadttheater eröffnet. Endlich ein geeigneter, eigener Platz für die spielfreudigen Flensburger, deren Theaterlust bis ins Jahr 1450 zurückverfolgt werden kann. Gespielt wurde zuvor u. a. im alten Rathaus und in einem Vorgängerbau des aktuellen Theaters. Mit der Gründung der Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester GmbH Mitte der 70er Jahre wurde das Stadttheater schließlich zur Spielstätte des Landestheaters. Neben Schauspiel, Musiktheater und Jungem Theater stehen Ballettaufführungen, Konzerte und Puppentheater auf dem Programm. Zum Haus gehört auch die „Kleine Bühne“ im Nordergraben 12.
Jürgensby lag einst vor den Toren der Stadt. Erst 1900 wurde es zu einem Stadtteil Flensburgs. Aufgrund seiner Lage am und auf dem Hang am Ostufer der Förde hört man auch oft die Bezeichnung „auf Jürgensby“. Der bekannteste Bezirk des Stadtteils ist St. Jürgen mit der 1907 eingeweihten gleichnamigen Kirche und dem nah am Fördeufer gelegenen Kapitänsviertel. Nach der Eingemeindung wurden auch die höheren Lagen des Stadtteils bebaut. Etliche der alten Villen stehen dort bis heute – mit bestem Blick über die Förde. Auf Luftbildern von 1912 sind zudem weitläufige Schienenanlagen zu sehen, die sich damals direkt am Ufer entlangzogen. Sie dienten u. a. als „Kieler Bahnhof“ – dem Startpunkt einer direkten Verbindung von Flensburg nach Kiel. Neben der Kirche St. Jürgen zählt die Goetheschule zu den herausragenden Gebäuden des Stadtteils. Bekannt ist auch die Pilkentafel – eine über Jahrhunderte bestehende Kneipe, in der heute das gleichnamige Theater seinen Sitz hat.
Von oben betrachtet, erinnert die Flensburger Fußgängerzone mit etwas Fantasie an das Grätengerüst eines Fisches: In der Mitte die drei ineinander übergehenden Hauptwege, seitlich davon abgehend die vielen kleinen ehemaligen Kaufmanns- und Handwerkerhöfe. Die Fußgängerzone beginnt mit dem „Schmuckkästchen“ der Stadt: der Roten Straße mit ihren kleinen Spezialgeschäften und Galerien. Ab dem Südermarkt geht es weiter in die beiden Haupt-Shoppingmeilen Holm und Große Straße mit den größeren Geschäften und etlichen Restaurants. Auch in einem Großteil der ehemaligen, liebevoll restaurierten Kaufmanns- und Handwerkerhöfe haben sich kleine Geschäfte und Gastronomie angesiedelt. Da der Holm bereits 1968 für den Straßenverkehr gesperrt wurde, gilt die Flensburger Fußgängerzone als eine der ältesten Deutschlands. Auf Höhe der Marienkirche beginnt schließlich die nicht ganz verkehrsfreie Norderstraße. Als hippster Teil der Innenstadt mit „Shoefiti“, Kulturinitiativen und Kaffeebars wird sie dennoch oft zur „Fußgängerzone“ dazugezählt.
Florenhof, Reventlowscher Hof, Landrathenhof – der heute als Margarethenhof bekannte Gebäudekomplex hat eine lange Geschichte, Anbauten und Abrisse, viele Besitzer und mit ihnen auch Namenswechsel hinter sich. Ein Vorläufer des Gebäudes ist bereits 1588 dokumentiert. Zunächst als Adelssitz genutzt, zog 1759 Industrie in die Gemäuer ein. Nach einer kurzen Zeit als Seifensiederei wurde der Hof 1762 zum „Zuckerhof“ der Westindischen Kompanie, einer der großen Unternehmen des Westindienhandels. Dieser Zeit verdankt Flensburg auch seinen Namen als Rumstadt, denn der Westindienhandel brachte neben dem Rohrzucker u. a. Rum von den dänisch-westindischen Inseln in die Stadt. 1842 bis 1961 diente die Anlage schließlich als Eisengießerei. Von ihr gingen wichtige Impulse für die Industrialisierung Flensburgs aus. In dieser Zeit bekam der Hof auch seinen aktuellen Namen – benannt nach der Schwiegermutter des Besitzers Nikolaus Jepsen. In den 1970er Jahren wurden die um den Hof herum erweiterten Fabrikgebäude abgerissen. Heute sind im aufwändig sanierten Margarethenhof Wohnungen untergebracht.