< PreviousRUMSTADT FLENSBURG Das Gold der Karibik Das weiße und flüssige „Gold der Karibik“ wurden sie einst genannt: Zucker und Rum brachten der Hafenstadt Reichtum und weltweite Berühmtheit. Gemeinsam mit anderen Kolonial- waren fanden die kostbaren Rohsto e ab 1755 auf Segelschi en von Dänisch-Westindien den Weg in die damals noch dänische Handelsstadt an der Förde. Mit dem weichen Flensburger Wasser auf Trinkstärke herab- gesetzt und veredelt, wurde der Rum in vielen Kellergewölben der Stadt durch hauseigene Rezepturen verfeinert und entwickelte sich schnell zu einem beliebten Getränk. Zu dieser Zeit gab es im Stadtgebiet über 200 solcher Rummanufakturen. Flensburg wurde bekannt als die Rumstadt Deutschlands. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Flensburg noch rund 30 namhafte Spirituosenhersteller. Sie trugen dazu bei, den Rumverschnitt zu einem Markenprodukt zu entwickeln, sei es „der gute Pott“, „der milde Balle“, „der mit der Nixe“, „Hansen-Präsident“ oder „der alte Boddel“. In ganz Deutsch- land war Flensburg nun in aller Munde. Besondere Einblicke in diese Geschichte bietet die Rum & Zucker Meile, die mit ihren 20 Stationen in der Altstadt den Spuren von Ruhm und Rum folgt. Liebevoll gepflegte Kontorhäuser und Kaufmannshöfe sind heute beeindruckende Zeitzeugen und erzählen von vergangenen Tagen. Im Schi fahrtsmuseum wurde einst der sogenannte „Pure Rum“ in den Kellergewölben des historischen Zollpackhauses gelagert. Heute befindet sich hier das charmante Rum-Museum, in dem die Rumgeschichte lebendig wird. Eine moderne Multimedia-Installation reist mit dir in die Vergangenheit, begibt sich auf die Spuren bedeutender Flensburger Kaufmanns- familien und erzählt von dem Abenteuer der Dänisch-Westindien- fahrt, den Schrecken der Sklaverei, den Schattenseiten und dem Reichtum, den Rum und Zucker einst nach Flensburg brachten. In seinem Foyer beherbergt das Museum das Flensburger Rum Kontor: In seinen Regalen präsentiert sich Flensburgs größte Auswahl hochwertiger Rums und eine R Erlebe auf einer Stadtführung mit Gästeführer Bert Jacobsen die lebendige Rumgeschichte Flensburgs. (Mehr Infos auf Seite 49) " ...und ne Buddel voll Rum!“ ertönt es in so manchem See mannslied. 30 RUMSTADTTypisches Flensburg-Panorama Feinste Rum-Spezialitäten und mehr. Von Johannsen, dem ältesten der aktiven Rumhäuser Authentische Rumkultur entdecken in Johannsens Hökerei – und bei unseren (Ver-)Führungen. Marienstraße 6-8, in Flensburg, nah am Nordermarkt I Online-Shop www.johannsen-rum.de Vier Schluck Kulturgeschichte – schon vorab probieren. Gleich im Online-Shop bestellen! Schnuppern, schmecken und genießen Bei den Erlebnis-Führungen im Rumhaus Johannsen könnt ihr echte Rumkultur aus erster Hand erleben: Mit spannenden Einblicken in die Flensburger Rumgeschichte und die karibische Rumproduktion. Natürlich könnt ihr die feinen Johannsen-Spezialitäten dabei auch probieren. Ein Highlight für alle Flensburg-Besucher. • Aktuelle Termine bekommt ihr unter www.johannsen-rum.de, auf Facebook oder auf Anfrage • Anmeldungen und Fragen per Telefon +49 (0)461-25 200, per E-Mail an fuehrungen@johannsen-rum.de oder direkt in Johannsens Hökerei, Marienstraße 8, Flensburg ANZEIGE 31 WWW.FLENSBURGER-FOERDE.DEAuswahl an hochprozentigen Spezialitäten. Du möchtest in diese Aromawelt eintauchen? Dann probier‘ doch mal rum. Ein Hauch der großen weiten Welt liegt im Braasch Rum Manufaktur Museum in der Luft. Destillier- und Abfüllanlage, Messgeräte, Infotafeln, historische Fotos und vieles mehr machen die Ära von Rum und Zucker grei ar. Familie Braasch bietet von Mai bis September jeden Mittwoch eine Führung durch das Wein & Rumhaus sowie das Museum an. Inhaber Walter Braasch ist ein Flensburger Urgestein und einer der wenigen, der noch das alte Handwerk des Destillateurs erlernt hat. Mehrere Tausend Liter Rum lagern im Rumhaus Johannsen in der historischen Marienburg nahe des Nordermarktes. Der Familienbetrieb wurde 1878 gegründet und ist die älteste Produktionsstätte in Sachen Rum, die nach alter Tradition den Rohstoff für steifen Grog veredelt. Ein „Schluck Kulturgeschichte“ im ältesten Rumhaus der Stadt – auf einer Führung erlebt oder als Geschenk verpackt – ist eine glückliche Urlaubserinnerung für jeden Rumliebhaber! Rum - eine Tradition, die du auch heute noch in Flensburgspüren und erleben kannst. 32 RUMSTADT Anfahrt: Neukirchener Weg 8a 24989 Dollerup Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr Sa 10:30 - 16:30 Uhr In der Sommersaison auch sonntags geöffnet Öffnungszeiten Brennerei & Hofladen WWW.DOLLERUPER-DESTILLE.DE Whisky, Rum, Gin & mehr Seminare & Tastings Verkostungen direkt im HofladenWWW.FLENSBURGER-FOERDE.DE 01. e Lion 02. Genusswerk Flensburg 03. Weinkontor Roberto Gavin 04. Flensburger Drageefabrik 05. Dolleruper Destille 06. Rum Kontor Flensburg 07. Norder Craft Bier-Bar & Shop 08. Hansens Brauerei 09. Mühle Ho nung 10. Rumhaus Johannsen 11. Preusser – Backstube im Hof 12. Marzipan im Hof 13. Die Weinstube im Krusehof 14. Süßwaren Werkstatt 15. Wein & Rumhaus Braasch 16. Flensburger Brauerei Für Feinschmecker & Genussmenschen Doll eruper Destill e in Dollerup Historischer Hafen Rote Straße Holm Große Str. Marien- straße Flensburger Förde In dir steckt ein echter Feinschmecker und du liebst es rumzuprobieren? Dann tauche ein in die Welt der Genüsse an der Flensburger Förde und erlebe kleine Gaumenfreuden auf der Route der 16 beliebtesten Tastings – von flüssig und hochprozentig bis cremig und schokoladig! Wir haben bei unseren Urlaubsgästen für dich nachgefragt: Schiff fahrtsmuseum The Lion im Hotel Das James in Sonwik 33 02 16 12 13 04 05 06 0807 02 10 Rumhaus Johannsen 01 11 14 15 Wein & Rumhaus Braasch 03 Mühle Hoff nung in Munkbrarup 09Ein Hauch der großen weiten Welt liegt in der Luft. Destill ier- und Abfüll anlage, Mess geräte, Infotafeln, historische Fotos und vieles mehr machen die Ära von Rum und Zucker greifbar. Braasch Rum Manufaktur Museum RUMSTADT 3435 WWW.FLENSBURGER-FOERDE.DERUMSTADT Wein & Rumhaus Braasch & Rum Manufaktur Museum · Rote Str. 26-28 | Braasch Rumladen · Große Str. 24 24937 Flensburg · Tel. 0461 141600 · www.braasch.sh REGISTEREDTRADEMARK stach der erste Westindiensegler aus Flensburg in Richtung Karibik in See ... und die Geschichte, die Sie heute in unserem Museum erleben können, nahm ihren Lauf. Das kulinarische Vermächtnis ist köstlich: Probieren Sie das „Gold der Karibik” und unsere anderen Spezialitäten rund um den Rum – in den malerischen Braasch-Höfen in der Roten Straße.ALEX ANDRA MUSEUMSWERFT Norderstr. Oluf- Samson- Gang Nordertor Nordermarkt 01 09 16 15 14 Toosbüystraße 13 12 11 08 10 03 0405 06 07 02 Noch vor 15 Jahren war die Norderstraße ein Weg, den man halt zum Nordertor und zum Oluf-Samson-Gang so auf sich nahm – denn diese beiden Stationen gehörten zum üblichen Programm beim Stadtrundgang. Die Zeiten haben sich gewandelt: Angekommen am Ende der Fußgängerzone dreht nun kaum noch ein Tourist an der Marienkirche und der urigen Eckkneipe Porticus um. Denn die Norderstraße selbst gehört jetzt zu den Highlights der Stadt. 01. Nordertor 02. Norder 147 03. Bommerlunder-Hof 04. Trödel-Pit-Hof, MOSA, Lykke Café & Bar 05. Kaufmannshof Norderstraße 78 06. Flensborghus 07. Isa Café & Eis 08. Dansk Centralbibliotek 09. Oluf-Samson-Gang, Plan B Ka eebar 10. Aktivitetshus 11. „Silberquell“-Haus, Green Kitchen 12. Zuckerhof 13. Künstlerhof 14. Toosbüystraße 15. Porticus 16. St. Marien Kleine und große Besonderheiten der Norderstraße Norderstraße 36 NORDERSTRASSEKeine andere Straße in Flensburg bietet mehr Geschichte, Vielfalt und lebendiges Heute als die Norderstraße. Diese ist eine der interessantesten Straßen der Flensburger Altstadt. Auf einer Länge von 650 m verbindet sie Marienkirche und Nordertor, und rechts und links am Wegesrand bietet sie vielfältige Einblicke in die Geschichte. Gäste der Stadt tendieren allzu leicht dazu, sich von all den spannenden Eindrücken ablenken zu lassen. An der nächsten Kreuzung gelten noch die meisten Blicke den beeindruckenden historischen Fassaden, die bergauf die Bebauung der Toosbüystraße zieren. Denkmalschützer unterstreichen, dass sie mit ihren Neurenaissance- und Jugendstilhäusern sowie ihrer Parkanlage unterhalb des Burgfrieds sogar der schönste historistische Straßenraum in Schleswig-Holstein ist. Hat man die Kreuzung gequert, zieht es aber fast alle Blicke gen Himmel. Touristen wie Einheimische fotografieren sich gegenseitig mit dem ino ziellen Wahrzeichen der Stadt: den unzähligen hängenden Schuhen an Leinen hoch über der Straße, die ihr ein bisschen zu internationaler Berühmtheit verholfen haben – als eine der „verrücktesten Straßen der Welt“. R Eine der verrücktesten Straßen der Welt. St. Marien 37 WWW.FLENSBURGER-FOERDE.DEMit den Augen gen Himmel verpasst man schnell dann aber das eine oder andere Highlight. Die Fachwerkbauten des Künstlerhofes gleich zu Beginn des Straßenzugs (Nr. 22) zählen zu den ältesten der Stadt und gegenüber versetzt uns der Zuckerhof (Nr. 31) heute noch in die Zeit des Westindien- handels. Wenige Schritte weiter bei Nr. 43 erwartet den aufmerksamen Gast das älteste Fachwerkhaus der Stadt: Das „Silberquell“-Haus entstand 1535. Touristen beginnen spätestens jetzt über die Straßenszenerie mit vielen kuriosen Läden zu staunen, die sich in der Norder- straße mit Restaurants, hippen Cafés sowie Künstlerateliers ablösen. Wer ein lauschiges Plätzchen findet, genießt die eine oder andere Leckerei und lässt die quirlige und doch herrlich entspannte Großstadtatmosphäre auf sich wirken. Nicht wenige sagen, der Kiez hier erinnere an Berlin. Das war mal anders. Gleich um die Ecke liegt die Hauptattrak- tion dieses Viertels: Der „Oluf“, früher wegen der leichten Mädchen berüchtigt, wurde er mit dem Hamburger Kiez verglichen. Während sich damals viele nicht hierher trauten, gehört diese malerische Gasse und ihre Geschichte heute zum unbestrittenen Höhepunkt jeder Stadtbesichtigung. Die Wohnungsnot veranlasste den neu zugezogenen Kaufmann Olaf Samsö am Ende des 16. Jahrhunderts, auf seinem Hof Wohnbuden zu errichten – damit war der Oluf-Samson-Gang erfunden. Die jüngere Historie der Gasse bildete sich mit den negativen wirtschaftlichen Folgen für Flensburg durch den Ersten Weltkrieg und die neue deutsch- dänische Grenze heraus: In dieser Zeit entwickelte sich der Oluf-Samson-Gang zur Bordellgasse, und nach dem Zweiten Weltkrieg war in jedem Haus im „Oluf“ ein Bordell. Erst 2012 erlosch die letzte rote Lampe im Oluf. Heute ist aus der Liebesgasse eine mit Liebe sanierte, attraktive Wohnlage in der Altstadt geworden. Um ein Haar wäre diese Straße zerstört worden. Der Anfang wurde mit dem Neubau für die Dänische Centralbibliothek gemacht (heute ein anerkanntes Bauwerk der dänischen Nachkriegsmoderne von 1959). Und auch auf der anderen Straßenseite wurde um 1970 eine ganze Zeile historischer Bürgerhäuser abgebrochen. Hier begann man, ein überaltertes Stadtquartier zu sanieren, was damals Flächenabriss und Neubebauung hieß, aber dann wurde die Norderstraße glücklicherweise 1975 zum Experimentierfeld der erhaltenden Stadterneuerung. R 38 NORDERSTRASSE Kaufmannshof Norderstraße 86Der �Oluf“, früher wegen der leichten Mädchen berüchtigt, wurde mit dem Hamburger Kiez verglichen. Während sich damals viele nicht hierher trauten, gehört diese malerische Gass e und ihre Geschichte heute zum unbestrittenen Höhepunkt jeder Stadtbesichtigung. 39 WWW.FLENSBURGER-FOERDE.DENext >