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1872 gegründet, hat die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) so manche Entwicklung im Schiffbau miterlebt. In der Kaiserzeit waren Dampfschiffe gefragt, im Ersten Weltkrieg U-Boote und Minensucher. Von 1920-1939 liefen bei der FSG überwiegend Frachtschiffe vom Stapel. Es folgen wieder U-Boote, dann Containerschiffe und RoRo-Fähren. Das Geschäft war nicht immer einfach: Im April 2020 meldete die FSG Insolvenz an, rund fünf Monate später folgte der Neustart. Den besten Blick auf Werfthalle hat man von der Harniskaispitze am Ostufer aus. Ist ein Stapellauf angekündigt, versammeln sich hier etliche Fotografen und neugierige Zuschauer. Über 750 Schiffe wurden seit der Gründung auf der Werft entworfen und gebaut.
Gleich hinter Flensburg fängt Dänemark an. Nur elf Kilometer sind es von der Innenstadt bis Kollund. Der Ortsteil der dänischen Gemeinde Krusau ist ein beliebtes Ausflugsziel – mit einer der kleinsten Grenzübergänze Europas. Auf der dänischen Seite beginnt der Kollunder Wald. Viele Jahre gehörte der Forst sogar der Stadt Flensburg. Seit 2017 ist er jedoch im Besitz der dänischen Stiftung Den Danske Naturfond. Durch den Hangwald führt mit dem Gendarmenpfad einer der beliebtesten Wanderwege der Grenzregion. Übernachten können Wanderer u. a. in vier Schutzhütten am Fördeufer. Kollund hat auch einen kleinen Naturstrand. Vom Lille Strand aus öffnet sich ein weiter Blick auf die Innenförde.
Die Flensburger Förde ist „die schönste Förde der Welt“. Tatsächlich sprechen viele Gründe dafür. Zum Beispiel die Strände. Allein drei sind es auf Flensburger Stadtgebiet. Etliche Wanderwege führen am Ufer entlang – oft zwischen Wald und Wasser. Und die Förde bietet beste Bedingungen für Wassersport. Historisch betrachtet sorgte der geschützte Fördehafen zudem für ein reges Handelslebens in Flensburg. Das Fördeufer war darüber hinaus bis Ende der 1960er Jahre geprägt von Ziegeleien. Mehr als 70 sollen es gewesen sein. Die rund 15 Kilometer lange Innenförde reicht von der Hafenspitze bis Holnis. Dort beginnt die rund 28 Kilometer lange Außenförde, bevor sich hinter der Geltinger Birk die Ostsee öffnet.
Das „Rote Schloss am Meer“, „Flensburgs Hogwarts“ – die Marineschule Mürwik weckt viele Assoziationen. Besonders beeindruckend ist der Blick vom Ostufer aus auf das Gebäude mit seiner über 200 Meter langen Wasserfront und dem rund 60 Meter hohen Turm. Die Schule ist der größte profane Backsteinbau Europas und präsentiert sich als eine der modernsten Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr. Seit 1910 werden hier die Offiziere der Deutschen Marine ausgebildet. Regelmäßig gibt die Bundeswehr am Tag des offenen Denkmals Einblicke hinter die Mauern. Dort sind neben Unterrichts- und Unterkunftsräumen u. a. Planetarium, Bibliothek und Speisesaal untergebracht. Im Bootshafen der Marineschule legt ab und zu auch das Marineschulschiff Gorch Fock an.
Nähe zur Altstadt, Lage am Wasser – das Gebiet Hafen Ost gilt als eines der „Sahnestücke“ der Stadt. Aktuell prägen neben dem Wirtschaftshafen jedoch einige Brachflächen sowie leerstehende Hafenspeicher das Bild. Das soll sich nach dem Willen der Stadt in den kommenden Jahren deutlich verändern. Auf der knapp über 50 Hektar großen Fläche soll ein urbanes Quartier entstehen. Mit Wohnen und Arbeiten, maritimer Freizeitnutzung und touristischem Potential. Ausgerichtet an den Zielen der Nachhaltigkeit. Die Satzung für die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes ist Anfang 2020 in Kraft getreten. Bereits zuvor gab es etliche Diskussionen um die Pläne. Unter anderem geht es darum, wie der Wirtschaftshafen weitergeführt werden kann.
1,5 Millionen Liter Trinkwasser sind in der „Blumenvase“ gespeichert, die sich türkis-grün aus dem Volkspark erhebt. Der Flensburger Wasserturm ist auch aufgrund seiner ungewöhnlichen Form ein Wahrzeichen der Stadt. Er wurde 1961 in Betrieb genommen – als Ergänzung zum alten Wasserturm auf der anderen Fördeseite. Zusammen stellen sie bis heute sicher, dass der Wasserdruck im Leitungsnetz gleichmäßig bleibt. Darüber hinaus ist der Wasserturm am Volkspark einer der besten Ausgucke der Stadt. Von seiner öffentlich zugänglichen Plattform in rund 26 Metern Höhe reicht der Blick weit über die dänische Küste und die Hügellandschaft Angelns. Eine Miniatur-Ausgabe des grünen Riesen schmückt den Wasserlauf der benachbarten Wohnanlage „Wohnen am Wasserturm“.
Mal ein reißender kleiner Fluss, mal ein Rinnsal: Der Lautrupsbach wechselt je nach Wetterlage. Der Wasserlauf wurde 1898 nach Christan Lautrup benannt, Betreiber einer Wassermühle im Stadtteil St. Jürgen. „Sein“ Bach schlängelt sich von Tarup bis zur Flensburger Förde. Ein begleitender Rad- und Wanderweg führt mal durch bewaldetes Gebiet, mal durch offene grüne Flächen. An den Hängen des Tals treffen sich im Frühjahr die Bärlauchsammler. Sogar einen kleinen Strand gibt es, der im Sommer zum Planschen animiert. Naherholungsort wurde das Tal allerdings erst nach seiner Renaturierung in den 90er Jahren. Zuvor war es bis 1953 Teil der Trasse der Flensburger Kreisbahnen und der Kieler Eisenbahn.
Der Turm der St.-Jürgen-Kirche prägt das Bild des Ostufers. Namensgeber des 1904-1907 errichteten Gotteshauses war das St-Jürgen-Hospital. Das Krankenhaus für Lepra- und Pestkranke hatte seit dem Mittelalter an gleicher Stelle gestanden. Die Backsteinkirche zählt zu den Kulturdenkmälern der Stadt. Wie in vielen Kirchen an der Küste hängen auch hier zwei Schiffsmodelle. Innen zieht zudem besonders das spätgotische Deckengewölbe die Blicke auf sich. Das alles war jedoch in Gefahr, als die Kirche 2012 schließen musste: Schwamm in den Wänden und eine marode Statik. Erst nach drei Jahren und dank engagierter Spender*innen konnte die Gemeinde 2015 die Wiedereröffnung ihrer Kirche feiern. Auch das Gewölbe wurde aufwändig saniert.