Standort: Am Schlosswall

Standort: Am Schlosswall

BLICK-PUNKT: Am Schlosswall / Margarethenstrasse

1. Wasserturm +

1,5 Millionen Liter Trinkwasser sind in der „Blumenvase“ gespeichert, die sich türkis-grün aus dem Volkspark erhebt. Der Flensburger Wasserturm ist auch aufgrund seiner ungewöhnlichen Form ein Wahrzeichen der Stadt. Er wurde 1961 in Betrieb genommen – als Ergänzung zum alten Wasserturm auf der anderen Fördeseite. Zusammen stellen sie bis heute sicher, dass der Wasserdruck im Leitungsnetz gleichmäßig bleibt. Darüber hinaus ist der Wasserturm am Volkspark einer der besten Ausgucke der Stadt. Von seiner öffentlich zugänglichen Plattform in rund 26 Metern Höhe reicht der Blick weit über die dänische Küste und die Hügellandschaft Angelns. Eine Miniatur-Ausgabe des grünen Riesen schmückt den Wasserlauf der benachbarten Wohnanlage „Wohnen am Wasserturm“.

2. Lautrupsbachtal +

Mal ein reißender kleiner Fluss, mal ein Rinnsal: Der Lautrupsbach wechselt je nach Wetterlage. Der Wasserlauf wurde 1898 nach Christan Lautrup benannt, Betreiber einer Wassermühle im Stadtteil St. Jürgen. „Sein“ Bach schlängelt sich von Tarup bis zur Flensburger Förde. Ein begleitender Rad- und Wanderweg führt mal durch bewaldetes Gebiet, mal durch offene grüne Flächen. An den Hängen des Tals treffen sich im Frühjahr die Bärlauchsammler. Sogar einen kleinen Strand gibt es, der im Sommer zum Planschen animiert. Naherholungsort wurde das Tal allerdings erst nach seiner Renaturierung in den 90er Jahren. Zuvor war es bis 1953 Teil der Trasse der Flensburger Kreisbahnen und der Kieler Eisenbahn.

3. St.-Jürgen-Kirche +

Der Turm der St.-Jürgen-Kirche prägt das Bild des Ostufers. Namensgeber des 1904-1907 errichteten Gotteshauses war das St-Jürgen-Hospital. Das Krankenhaus für Lepra- und Pestkranke hatte seit dem Mittelalter an gleicher Stelle gestanden. Die Backsteinkirche zählt zu den Kulturdenkmälern der Stadt. Wie in vielen Kirchen an der Küste hängen auch hier zwei Schiffsmodelle. Innen zieht zudem besonders das spätgotische Deckengewölbe die Blicke auf sich. Das alles war jedoch in Gefahr, als die Kirche 2012 schließen musste: Schwamm in den Wänden und eine marode Statik. Erst nach drei Jahren und dank engagierter Spender*innen konnte die Gemeinde 2015 die Wiedereröffnung ihrer Kirche feiern. Auch das Gewölbe wurde aufwändig saniert.

4. Fischereihafen von 1872 +

Viele aktive Fischer gibt es nicht mehr in Flensburg. Aber einige fahren weiterhin raus. Ihre Heimat ist der kleine Fischereihafen am Ostufer der Förde – inklusive Mini-Strand, Mini-Museum und öffentlichen Toiletten. Letztere sind wegen ihrer augenzwinkernd-maritimen Bemalung ein beliebtes Fotomotiv. Von der einst großen Bootsanlage sind heute nur noch zwei Stege übrig. Das reicht für die verbliebenen Kutter, aus denen die typischen roten Markierungsfahnen ragen. Auf handgeschriebenen Tafeln informieren die Fischer an den Wochenenden über den frischen Fang des Tages, den sie direkt am Fischereihafen verkaufen. Einmal jährlich lädt der Flensburger Fischereiverein von 1872 zum kleinsten Hafenfest der Stadt – natürlich mit Fisch auf den Tellern.

5. Gängeviertel +

Der Flatzbygang wurde nach einer Schiffsbauer-, der Ravnsgang vermutlich nach einer Fischräucherfamilie benannt, der Seemannsgang versteht sich von selbst. Alle führen runter zur Förde. Kurz: Hier war das Quartier der Seefahrer. Der Bereich um die untere St.-Jürgen-Straße wird heute auch als Gänge- oder auch Kapitänsviertel bezeichnet. In den niedrigen Häusern entlang der Kopfsteinpflasterstraße wohnten zuerst Fischer, dann reichere Seemänner und schließlich Kapitäne. Besonders sehenswert ist das Viertel im Sommer zur Blütezeit der Stockrosen, die hier fast jede Hauswand schmücken. Wer genau hinguckt, entdeckt an einer Wand zudem einen reiselustigen Hamster – liebevolle Streetart einer anonymen Flensburger Künstlerin.

Gästeführung durch das Kapitänsviertel

6. Große St.-Jürgen-Treppe +

Im Widerspruch zur Annahme, im Norden sei es überall flach, hat in Flensburg die Eiszeit dafür gesorgt, dass es hier zu beiden Seiten der Förde recht hügelig ist. Besonders schön ist ein Aufstieg über die 145 Stufen der Großen St.-Jürgen-Treppe. 1897 wurde sie erstmals als Treppenstraße erwähnt. In den 70er Jahren stand ein großer Umbau an: Die Fernwärmeleitungen fanden Platz unter den Stufen der damals recht schmucklosen Treppe. Heute führt die kleine Bergtour vorbei an einst verwilderten Hanggärten, die in den 90er Jahren zu einer grünen Oase umgestaltet wurden. Sind die 60 Höhenmeter geschafft, wird der sportliche Einsatz mit einem Ausblick über die Stadt gekrönt.

7. Goethe Schule (Gymnasium) +

„Immer auf der Höhe“ lautet das Motto der Goethe Schule. Was auch passiert, aufgrund ihrer exponierten Lage am Osthang der Förde stimmt diese Aussage immer. „Die Goethe“, wie das Gymnasium auch genannt wird, wurde 1875 als Städtische Landwirtschaftsschule gegründet. Erst nach sieben anderen Schulgebäuden zogen Schüler*innen und Kollegium in das 1914/15 errichtete Gebäude in der Bismarckstraße. Den Namen bekam die Schule nach den Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag ihres Namensgebers. 2010 wurde sie Kompetenzzentrum für Begabtenförderung und 2011 „Europa-Schule“. Rund 600 Schüler*innen besuchen „die Goethe“, zu der neben dem Backsteinbau mit Kuppel inzwischen auch die ehemalige, benachbarte Willy-Weber-Schule und zwei Turnhallen gehören.

8. Hafenspitze mit Gastronomie +

Eigentlich ist es nur ein Sandplatz, bei Trockenheit und Wind noch dazu ein recht staubiger. Trotzdem ist die Hafenspitze ein beliebter Treffpunkt. Sie bietet Platz für Spiele, Konzerte, kleine Märkte, sogar für eine Eisbahn. Am Ufer stehen die Angler. Auf den Stufen zum Wasser sitzen im Sommer etliche Menschen, gucken den Enten beim Sonnenbaden zu und genießen den Blick auf Hafen und Förde. Die Kleinsten toben sich auf dem benachbarten Spielplatz aus. Bei so viel maritimer Umgebung darf auch ein Fischbrötchen nicht fehlen. Das und mehr gibt es bei den Gastronomen, die sich rund um die Fördespitze angesiedelt haben und u. a. mit Meerblick punkten.